Umgang mit Schuldgefühlen
Wer an Krebs leidet oder sich um jemanden kümmert, der Krebs hat, kann aus folgenden Gründen Schuldgefühle verspüren:1
- Sie fühlen sich schuldig, weil Sie die Krebssymptome nicht früher erkannt haben oder nicht früher zum Arzt gegangen sind
- Sie haben das Gefühl, sich die Krankheit aufgrund Ihrer Lebensgewohnheiten verdient zu haben
- Sie haben das Gefühl, dem Klinikpersonal, der Gesellschaft oder Ihren Freunden und Angehörigen zur Last zu fallen
- Sie fühlen sich schuldig, weil Sie überlebt haben und andere nicht – dieses Gefühl ist auch als „Überlebensschuld-Syndrom“ bekannt
Auch Ihre Angehörigen und Freunde können sich schuldig fühlen, weil sie gesund sind, während es Ihnen nicht gut geht.1
Machen Sie sich keine Vorwürfe. Sie sind nicht dafür verantwortlich, an Krebs erkrankt zu sein:
- Krebs entsteht aufgrund eines Zuteilungsfehlers
- Dafür gibt es nicht eine einzelne Ursache wie beispielsweise etwas, das Sie getan haben2
- Der Zufall spielt beim Entstehen einer Krebserkrankung eine große Rolle – unabhängig davon, wer der Patient oder die Patientin ist2
Wichtig ist, dass Sie versuchen, sich von Schuldgefühlen zu befreien, denn sie können zu einer Depression führen und Ihr allgemeines Wohlbefinden verschlechtern. Hier sind einige Vorschläge, mit denen Sie sich von Ihren Schuldgefühlen lösen können:1
- Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens über Ihre Gefühle, beispielsweise mit einem Psychologen oder einem Sozialarbeiter
- Konzentrieren Sie sich auf die positiven Dinge in Ihrem Leben
- Suchen Sie nach Möglichkeiten, um Ihre Emotionen musikalisch, künstlerisch oder literarisch auszudrücken
Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe.
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